Im Offenen Dialog werden Probleme nicht als statische Eigenschaften einer bestimmten Person, sondern als Lösungshinweise im Zusammenhang mit den Störungen im jeweiligen Familiensystem betrachtet. Folgerichtig bezieht der Ansatz also immer das familiäre und soziale Umfeld mit ein, wobei sich in den Gesprächen alle relevanten Personen des jeweiligen Systems auf Augenhöhe begegnen können: Geredet wir nicht übereinander, sondern miteinander! In einer von Wertschätzung geprägten Atmosphäre finden unterschiedliche Sichtweisen, Gefühle und Bedürfnisse Raum, was die gemeinsame Entwicklung von Lösungsansätzen ermöglicht. Der Dialog ist insofern offen, als im interaktionellen Prozess kontinuierlich neue Bedeutungen bzw. Deutungen entstehen. Familien sind so in der Lage, gemeinsam neue Narrationen zu erarbeiten und Probleme an der Wurzel und nachhaltig anzugehen. Gemeinsam werden problematische Verhaltensmuster thematisiert, wodurch für alle Akteure die Chance entsteht, sich persönlich weiterzuentwickeln und mehr oder weniger bewusste Konflikte beizulegen.